--- tags: - diktatur - demokratie - legitimität - politik - anwendungsfrage --- Ein großer Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie ist, dass eine Demokratie durch die Mehrheit des Volkes unterstützt werden muss und dadurch legitimiert ist, was bei einer Diktatur nicht der Fall ist. Wenn nun also eine Militärdiktatur eine demokratischen Regierung einsetzt, geschieht dies nicht zwangsläufig durch den Willen der Bevölkerung. Wenn es zu einer richtigen Demokratie kommen soll, muss diese schon von Beginn an mitbestimmen: Es muss selbst entscheiden, dass es die Demokratie als Staatsform will und muss vor allem auch die Möglichkeit haben, die Regierung zu wählen, damit diese repräsentativ ist. Zudem gibt es verschiedene Arten der Demokratie, z. B. im weitesten Sinn die direkte und die repräsentative Demokratie, und auch hier muss das Volk entscheiden können, welche Form im Staat umgesetzt werden soll. Wenn diese beiden Voraussetzungen bestehen, liegt keine Problematik der Legitimität vor. Wird die Regierung jedoch ohne Mitwirkung der Bevölkerung bestimmt und an die Macht gebracht, ist sie aufgrund der fehlenden expliziten Zustimmung und Mitbestimmung des Volkes illegitim. Der Staat hat dann zwar demokratische Elemente, ist jedoch keine richtige Demokratie. Ein gutes Beispiel stellt Griechenland dar: Dort konnte zum Ende der Militärdiktatur das Volk wählen, welche Staatsform fortan in seinem Land regieren sollte. Doch damit so eine wirklich repräsentative Entscheidung zustande kommen kann, muss es zuvor eine Informationskampagne für die ganze Bevölkerung geben, damit eine informierte Entscheidung getroffen werden kann und nicht zum Beispiel aus Angst vor Neuem die bisher bestehende Staatsform gewählt wird. Aus diesem Blickwinkel ist eine durch die Militärdiktatur eingesetzte Regierung eventuell auch nur der erste Schritt zur Annäherung an die Demokratie. Die Bevölkerung kann so die Vorteile der Demokratie wertschätzen lernen. Außerdem ist es bei einer eingesetzten Regierung möglich, die Legitimität Schritt für Schritt zu etablieren, auch wenn die Grundlage nicht legitim ist, was bei einer Militärdiktatur, die nur auf Machterhalt aus ist, nicht der Fall ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es durch eine ohne Mitbestimmung der Bevölkerung eingesetzte Militärdiktatur ein großes Problem der Legitimität gibt, aber auf verschiedenen Wegen eine legitime Staatsform erreicht werden kann. ## KI-Zusammenfassung / Lernvorlage 1. Demokratie ist von der Mehrheit des Volkes unterstützt und legitimiert, während dies bei einer Diktatur nicht der Fall ist. 2. Eine Militärdiktatur setzt keine demokratische Regierung zwangsläufig durch den Willen der Bevölkerung ein. 3. Für eine richtige Demokratie muss das Volk von Beginn an mitbestimmen und die Möglichkeit haben, die Regierung zu wählen, um repräsentativ zu sein. 4. Es gibt verschiedene Arten von Demokratie (z.B. direkte und repräsentative Demokratie), und das Volk muss entscheiden können, welche Form im Staat umgesetzt werden soll. 5. Wenn diese Voraussetzungen bestehen, liegt keine Problematik der Legitimität vor. 6. Eine Regierung ohne Mitwirkung der Bevölkerung ist illegitim und der Staat hat dann nur demokratische Elemente, jedoch keine richtige Demokratie. 7. Griechenland ist ein Beispiel für eine Legitimierung einer Staatsform nach einer Militärdiktatur durch Wahlen. 8. Eine Informationskampagne für die ganze Bevölkerung ist notwendig, damit eine informierte Entscheidung getroffen werden kann. 9. Eine eingesetzte Regierung kann Legitimität Schritt für Schritt etablieren, was bei einer Militärdiktatur nicht der Fall ist. 10. Insgesamt gibt es durch eine ohne Mitbestimmung der Bevölkerung eingesetzte Militärdiktatur ein großes Problem der Legitimität, aber auf verschiedenen Wegen kann eine legitime Staatsform erreicht werden.