school-knowledge-base-quartz/content/Politik/Kann ein Staat, dessen Legitimität auf religiösen Sittengesetzen beruht, demokratisch sein.md
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diktatur
demokratie
theokratie
politik
anwendungsfrage
gemeinwohl

Eine Demokratie beruht auf dem Gesellschaftsvertrag. Das heißt, dass die Menschen ihr Recht, Gewalt auszuüben, aufgeben und dieses dem Staat übertragen; der Staat hat das Erklären Sie den Begriff Gewaltmonopol. Da in einem Staat, dessen Legitimität auf religiösen Sittengesetzen beruht, also einer Theokratie, nicht die Zustimmung des Volkes Grundlage der Legitimation ist, ist der Staat nicht demokratisch. Außerdem fehlt der Aspekt der Mitbestimmung durch die Menschen. Denn die Sittengesetze, die den Staat legitimieren, übertrumpfen die Entscheidung des Volkes, welche essenziell für eine Demokratie ist. Ein Beispiel für eine Theokratie ist der Iran. Dort kombiniert der Staat demokratische und theokratische Elemente. Da die Legitimation des Staates und seine Grundlagen aber religiöser Natur sind, gelten diese auch für Gesetze, welche nicht gegen die Sittengesetze verstoßen dürfen. Es kommt zu einem Zusammentreffen des Gemeinwohls a priori, welches durch die Sittengesetze festgelegt ist und umgesetzt werden soll, und dem Gemeinwohl a posteriori, welches dem demokratischen Ideal entspricht, aber mit dem feststehenden Gemeinwohl nicht vereinbar ist, da es auf Diskussion und Kompromissfindung basiert. Das Problem stellt sich wie folgend dar: Würde der Staat gegen die Sittengesetze verstoßen, würde er damit auch seine Legitimität verlieren, da er seiner Grundlage nicht mehr treu wäre und das Demokratische über das Religiöse stellen würde. Deshalb sieht man im Iran, dass grundlegende demokratische Rechte nicht existieren: Die Freiheit zur freien Entfaltung fehlt und die Mitgestaltungsrechte sind sehr schwach ausgeprägt.